#3 – Du musst noch schlafen können. Einige Gedanken zum Depotvermögen.
Etwas vom Wichtigsten im Leben? Guter Schlaf! Was ist guter Schlaf? Das entscheidest du! Investiere deshalb nur so viel, dass du nachts ruhig schlafen kannst. Die Entscheidung, wie viel du von deinem Geld anlegen willst, liegt ganz bei dir.
Damit wir uns vertieft mit dem Thema Depotvermögen auseinandersetzen können, habe ich den Prozess „Geld anlegen“ vereinfacht aufgezeichnet und die Schritte dazu unten im Text detaillierter beschrieben.
1. Hast du bereits Vermögen aufgebaut?
Um zu investieren, braucht’s natürlich Geld. Es gibt keinen Mindestbetrag, um an die Börse zu gehen. Rein theoretisch könntest du eine einzige Aktie von z.B. Nestlé zum Preis von 103.68 CHF (Stand 20.11.2020) kaufen. Da jedoch beim Kauf und später beim Verkauf der Aktie Gebühren fällig werden, wird sich das kaum lohnen. Gehen wir mal davon aus, dass der Kauf und Verkauf je 25 CHF an Gebühren kostet. So müsste die Aktie über 50 % steigen, damit überhaupt die Transaktionsgebühren gedeckt sind (die Gebühren für das Depot lassen wir mal noch weg).
Abhängig davon wie hoch die Transaktionskosten (also Kosten für Kauf und Verkauf) sind, lohnt sich ein Kauf erst ab ca. 1’000 – 1’500 CHF. Nehmen wir das obige Beispiel, würde ich anstelle einer einzigen vielleicht besser 14 Aktien kaufen.
2. Wie viel willst und kannst du sparen?
Das hängt natürlich von deinem Einkommen und deinem Willen zu sparen ab. Hin und wieder lohnt es sich, seine Ausgaben zu analysieren. So findet sich die ein oder andere Ausgabe, die verringert oder ganz eingespart werden kann. Wenn dich das interessiert, findest du online gute Budgetrechner1.
3. Hast du dein Sparziel erreicht?
Ich hoffe, dass deine Antwort ja ist :).
4. Wie viel Geld möchtest du investieren?
Der wahrscheinlich wichtigste Punkt der Grafik. Wenn du hier angelangt bist, hast du bereits Geld auf der Seite und kannst dir überlegen, wie viel davon investiert werden soll. Dazu einige Punkte, die ich dir ans Herz legen möchte:
- Investiere nie dein gesamtes Geld. Nie!
- Investiere nicht alles auf einmal. Kaufst du bei hohen Kursen und die Börse geht runter, kannst du später zu einem günstigeren Kurs dazukaufen. So kommst du bei steigenden Börsenkursen schneller wieder in die Gewinnzone.
- Investiere nur Geld, dass du in den nächsten Jahren nicht für andere Vorhaben/Dinge benötigst. Planst du eine Weltreise oder möchtest dir ein neues Auto kaufen, dann lass das Geld dafür auf dem Sparkonto.
- Investiere nur dein eigenes Geld. Nimm keine Kredite auf, um damit Aktien zu kaufen.
Am Ende darfst du nur so viel investieren, dass du in der Nacht ruhig schlafen kannst. Stelle dir auch die Situation vor, wenn die Börsenkurse mal um 30 oder 50% sinken. Wie fühlt sich das an, wenn du an dein Depot denkst? Auch mit einem solchen Szenario musst du rechnen (die Corona Krise hat uns das im März 2020 vor Augen geführt).
Wenn du magst, kannst du online einen kostenlosen Check zur Bestimmung deines Anlagetyps machen. Dir wird ersichtlich, in welche Kategorie „Anleger“ dich eine Bank einstufen würde, dein Risiko- / Rendite-Verhältnis und du erhältst bereits einen groben Vorschlag von Anlageklassen und Gewichtung. Solche Checks gibt es z.B. bei der ZKB oder UBS. Dass dir die Bank gleich noch ein Termin für ein Kundengespräch anbietet, kannst du ignorieren. Es geht mehr darum, ein Gefühl zu bekommen.
Damit du deine eigene Strategie entwickeln kannst, überlege dir einmal die folgenden Fragen:
- Wie viel Geld kannst und willst du investieren?
- In welchem Intervall willst du investieren (monatlich, jährlich, punktuell)?
- Wie lange kannst du das Geld in deinem Depot binden (1, 3, 5, 10 oder mehr Jahre)?
Nebst deiner Risikobereitschaft, sind die Antworten auf diese Fragen zur späteren Produktauswahl und Strategie wichtig.
What’s next?
Richtig. Punkt 5 und 6 in der Grafik habe ich noch nicht weiter beschrieben. Diese beiden Themen haben eigene Blogartikel verdient. Denn sie sind absolut zentral, jedoch diese in der Grafik nicht aufzuführen, wäre für das Gesamtbild falsch gewesen.
Finde deshalb erstmal für dich ganz persönlich heraus, wie viel du langfristig investieren möchtest, welches Depotvermögen dich noch ruhig schlafen lässt und wie lange du dein Geld binden willst.
Noch etwas in eigener Sache
Mit meinem Blog möchte ich dich begleiten und dir einen Weg zur selbstständigen Verwaltung deines Depots aufzeigen. Ich möchte eine Anlage-Freundin für dich sein, die dich an die Hand nimmt und mit Inputs und Denkanstösse versorgt. Die Entscheidungen triffst du letzten Endes für dich selbst.
• Investiere nur Geld, dass du nicht unmittelbar benötigst. • Wenn du dir dein Depotvermögen vorstellst, würdest du einen Verlust von 30% verkraften? • Tätige deine Investments Schritt um Schritt und mache dir schwankende Börsenkurse zunutze. |
Weiterführender Link:
1http://www.budgetberatung.ch/Online-Berechnungen.20.0.html
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